- Jaltakonferenz
- JaltakonferenzAls sich die politischen Führer der drei Hauptalliierten, Roosevelt, Churchill und Stalin - die Großen Drei -, zur Konferenz auf der Krim vom 4. bis 11. Februar 1945 trafen, standen die alliierten Armeen bereits an den Grenzen des Deutschen Reiches. Aachen war am 21. Oktober 1944 als erste deutsche Stadt besetzt worden, die letzte deutsche Gegenoffensive in den Ardennen war zurückgeschlagen worden, die Rote Armee war zu ihrem Großangriff gegen Ostpreußen, Schlesien und Berlin angetreten.Trotz der bereits in Geheimberichten auftauchenden Meinungsverschiedenheiten zwischen den Verbündeten über die Behandlung der durch die Rote Armee befreiten osteuropäischen Länder hatten die Teilnehmer der Konferenz doch den Eindruck, gemeinsam »einen ersten großen Friedenssieg gewonnen zu haben.« Die Sowjetunion versprach, in etwa zwei bis drei Monaten nach der deutschen Kapitulation in den Krieg gegen Japan einzutreten. Als Ostgrenze Polens wurde die Curzonlinie festgelegt, sie entsprach etwa der 1939 zwischen Hitler und Stalin ausgehandelten Demarkationsgrenze. Polen sollte dafür »beträchtlichen« Gebietszuwachs im Westen erhalten, die genaue Festlegung der abzutretenden deutschen Gebiete erfolgte jetzt noch nicht. Stalin sprach jedoch bereits von der Oder-Neiße-Linie. Die Entscheidung darüber wurde auf die nächste Konferenz der Großen Drei verschoben (Potsdamer Konferenz). Die Teilnahme Frankreichs an der vorgesehenen Militärregierung in Deutschland wurde verabredet sowie die Aufteilung des Reichsgebietes in vier Besatzungszonen, ferner die Errichtung einer Kommission zur Festsetzung der deutschen Reparationen. Übereinstimmung erzielten die Konferenzteilnehmer auch über die Fragen der Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Deutschen. Ungeklärt blieb die zukünftige wirtschaftliche Gestaltung Deutschlands, doch war Roosevelt jetzt weitgehend von dem Morgenthau-Plan abgerückt, nach dem Deutschland radikal in ein Agrarland zurückverwandelt werden sollte.
Universal-Lexikon. 2012.